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Arbitrage

Arbitragewetten sind Wetten, die durch Preis- bzw. Quotenschwankungen nach Abschluss des „Geschäfts“ sichere Gewinne erwirtschaften.

Der Begriff „Arbitrage“ stammt ursprünglich aus der Finanzwelt und ist hier vorwiegend im Devisenhandel zu finden.

Arbitragegewinne können im Zeitalter der Onlinewetten und - hier vor allem bei den Wettbörsen - auch bei Wetten erzielt werden. Arbitrage-Wetter machen sich die natürlichen Quotenschwankungen im Vorfeld sowie während der Ereignisse (bei den Livewetten) zu Nutze. Quotenschwankungen entstehen unter anderem durch News, Gerüchte, Meinungen und Fakten, die mit dem Wettereignis in Verbindung stehen. Das reicht von Interna über das aktuelle Formhoch eines noch unbekannten Rennpferdes über die Verletzung des Starstürmers im Training bis hin zum nie für möglich gehaltenen Break des Außenseiters gegen die Tennis-Nr.1. Die Wettmärkte und die Quoten reagieren auf alles – mal mehr, mal weniger stark. Die Kunst der „sicheren“ Arbitragewetten liegt darin, die Entwicklung und Tendenz des Marktes im Vorfeld zu erkennen.

Arbitragewetten werden häufig auch „Surebets“ genannt, was aber erst dann richtig ist, wenn die Arbitragewette tatsächlich in Erfüllung geht. Sie sind damit erst im Nachhinein echte Surebets, da sie immer mit dem Faktor Zeit in Verbindung stehen (siehe auch das Thema „Surebets“ – hier werden von vornherein sichere Gewinne erwirtschaftet).

Wie bekomme ich eine Arbitragewette?

Einfach gesprochen kauft man bei der Arbitragewette eine Quote billig ein und geht dann zu einer besseren Quote auf die Gegenseite - ähnlich wie bei Wertpapieren an der Börse. Das funktioniert sowohl bei den Buchmachern als auch bei den Wettbörsen.

Arbitrage bei Wettbörsen
Der Einfachheit halber demonstrieren wir das Arbitragesystem an Hand eines Pferderennens bei der weltgrößten Wettbörse betfair .

Dass der Vergleich von Wettquoten mit Börsenkursen nicht hinkt, veranschaulicht am besten dieser Screenshot:

Hierbei handelt es sich um ein kleines Pferderennen im englischen Lingfield. Favorit des 12er Startfeldes ist das Pferd „Divine Power“.

Anhand des von Betfair angebotenen Analyse-Tools hat man eine hervorragende Übersicht über elementare Informationen, die dieses Rennen und „Divine Power“ betreffen:

1. Die Summe aller bisher angenommenen Wetten, was Rückschlüsse über die Liquidität des Marktes ermöglicht (in diesem Fall findet das Rennen erst in 1,5 Stunden statt, so dass sich der Markt noch ordentlich bewegen wird.)
2. Das Wettvolumen auf „Divine Power. Man sieht hier schon, dass zu diesem Zeitpunkt die meisten Wetter ihr Geld auf oder gegen dieses Pferd setzen (23.000 €)
3. Der letzte Abschlusspreis (in diesem Fall die Quote 4,3)
4. Für Arbitragewetter am interessantesten: Der Verlauf der Quote in Form eines Charts. Hier ist sehr schön zu erkennen, dass sich die Quote zunächst beständig nach oben entwickelt hat, dann einen kurzen Einbruch hatte, um dann bis zum Zeitpunkt des Screenshots wieder nach oben zu klettern (Anmerkung: wenn sich die Quote nach „oben“ entwickelt bedeutet das, dass dem Pferd weniger Chancen eingeräumt werden).

Arbitrageabwicklung
Für eine gelungene Arbitragewette hätte man daher „einfach“ nur wie folgt vorgehen müssen:

a) Steigende Quote

Am Anfang die niedrige Quote von 3,0 mit einer Laywette mit 70,08 € einkaufen.

Nachdem die Quote auf 4,3 geklettert ist, wird sie mit einer Backwette für 50 € Einsatz „verkauft“.

Bei diesem Beispiel ist so ein sicherer Gewinn zwischen 16.58 € und 19.07 € erzielbar, je nachdem, welche Wette gewinnt und abzüglich einer Provision von 5% für die Wettbörse. Und das bei einem Gesamteinsatz von nur 190,17 €. Eine sehr schöne Rendite!

b) fallende Quote

Bei fallenden Quoten funktioniert das System genauso – nur eben anders herum.

In diesem Fall hätte man am Anfang eine Backwette einkaufen müssen und später mit der entsprechenden Einsatzverteilung mittels einer Laywette wieder billiger verkaufen können.

Einsatzberechnung

Bei der Berechnung der richtigen Einsatzverteilung hilft auch hier wieder ein „Powertool“ von oddschecker.com, das sogar die Provisionen mit einberechnet.

Greenbook

Hat man seine Arbitragewetten unter Dach und Fach, ist der weitere Verlauf des Ereignisses eher uninteressant, da der Gewinn ja sicher ist. Schafft man eine Arbitragewette z.B. innerhalb eines Pferderennens bei Betfair, spricht man von einem „Greenbook“.

Hier ein Beispiel, wie ein Greenbook aussieht:

Bei diesem Rennen sind wir sehr früh mit einer Backwette auf das Pferd „Newton Bridge“ bei einer Quote von 3,25 und einem Einsatz von 13,85 € eingestiegen.

„Newton Bridge“ wurde seinen Erwartungen gerecht und lag die ganze Zeit im Rennen vorne. Natürlich hätten wir die Wette einfach laufen lassen können und damit einen Gewinn von 31,16 € gemacht. Aber wir haben schon oft gesehen, dass dem Favorit auf den letzten Metern plötzlich die Kraft ausgeht und ein anderes Pferd noch an ihm vorbeizieht.

Deshalb gehen wir auf „Nummer sicher“ und layen „Newton Bridge“ bei einer Layquote von 1,41 zu einem Betrag von 30 € (Verlustrisiko: 12.30 €).

Ergebnis: Ein wunderschönes „Greenbook“ mit einem sicheren Gewinn von mindestens 16,15 €!

Arbitrage bei Buchmachern

Arbitragewetten können auch bei normalen Buchmachern getätigt werden – allerdings in der Regel innerhalb eines längeren Zeitverlaufs. So ist häufig zu beobachten, dass sich die Quote im Laufe einiger Tage in eine bestimmte Richtung bewegt, da sie immer wieder vom Buchmacher angepasst werden muss (sehr spannend in diesem Zusammenhang ist, dass sich sogar Buchmacher mittlerweile an Hand der Quoten in den Wettbörsen orientieren oder sogar eigene Quoten hier „absichern“, indem sie eine Gegenwette platzieren).

Setzt man also bei seinem Buchmacher zu Beginn der Wette auf den Sieg eines Spielers oder einer Mannschaft und die Quote entwickelt sich dann nach unten, kann man irgendwann für die Gegenwette auch eine attraktive Quote bekommen und so einen sicheren Gewinn einfahren. Dies funktioniert natürlich auch bei der Platzierung von Wetten bei verschiedenen Buchmachern (zu den Herausforderungen siehe hier aber das Kapitel „Surebets“)

Beispiel (Tennis):

Roddick vs. Andreev

Tag 1

Die Quoten werden bei den Buchmachern veröffentlicht:

Quote Roddick: 1,5
Quote Andreev: 3,0

Roddick bekommt als Favorit dieser Begegnung die üblichen Vorschusslorbeeren in Form einer niedrigen Quote. Der gut informierte Wetter hat aber schon beim letzten Spiel gesehen, dass Roddick nicht auf der Höhe seiner Form ist.

Daher wettet man mit einer Backwette bei Buchmacher 1 für z.B. 100 € auf Andreev.

Tag 4

Inzwischen wurde bekannt, dass Roddick tatsächlich von einer Muskelzerrung geplagt ist und sich die Vermutungen über seinen Zustand damit bestätigt haben.

Jetzt sehen die Quoten folgendermaßen aus:

Quote Roddick: 3,2
Quote Andreev: 1,4

Folglich setzt man jetzt z.B. 90 € auf Roddick bei Buchmacher 2.

Die Arbitragewette ist abgeschlossen!

Berechnung:

Sieg Roddick:

288 € Auszahlung
– 90 € eigener Einsatz
– 100 € verlorene Andreev-Wette

= 98 € Gewinn

Sieg Andreev:
300 € Auszahlung
- 100 € eigener Einsatz
- 90 € verlorene Roddick-Wette

= 110 € Gewinn

Anmerkung: Dieser Fall ist natürlich extrem konstruiert und dient nur zur Veranschaulichung. Dass Quoten so sehr schwanken, ist sehr selten. Tatsächlich ist es eher so, dass sich die Quote des Favoriten in über 50% der Fälle noch eher bis kurz vor Spielbeginn verschlechtert (Siehe unser System Quotenschwankung).

Tendenzen erkennen / voraussagen

Wie anhand der Beispiele deutlich wird, liegt die Kunst der Arbitragewetten im Erkennen und der Vorhersage der Entwicklungstendenz der Quote. Hier helfen vor allen Dingen die Beobachtungen und Auswertungen aller relevanter Informationen und Fakten. Aber auch Meinungen und Gerüchte spielen eine große Rolle! Bisweilen agiert der Wettmarkt sehr irrational, was ein Vorteil, aber auch ein Nachteil sein kann.

Über die Hintergründe und eine erfolgsversprechende Herangehensweise bei Arbitragewetten gibt es jede Menge Literatur und Analysen. Sehr gut erklärt hat z.B. Nigel Paul in seinem Buch „Lay, back and think of winning“ den Alltag eines Profi-Arbitrage-Wetters. Auch das Team der Wettzentrale beschäftigt sich schon einige Zeit mit dem Thema Arbitragegewinne durch Quotenschwankungen. Auf der Wettzentrale unter „System Quotenschwankung“ stellen wir hierzu ein eigenes System zur Verfügung.