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Quotenschwankungs-System

Autor: Klaus Schepers

Einführung

Mit der Gründung von Wettbörsen wurde die Sportwettenlandschaft völlig neu geordnet. Das klassische „Duell“ zwischen Buchmacher und Tipper wird durch das Duell „Tipper gegen Tipper“ ersetzt. So bekommt der Sportwetter die Quoten nicht mehr von einem Buchmacher diktiert, sondern wird viel mehr der Teil eines großen Marktes aus Angebot und Nachfrage. Das normale Wetten auf ein Ereignis wird zunehmend durch die Form des Tradens abgelöst, vergleichbar mit den Tätigkeiten am Aktienmarkt, nur in deutlich geringeren Zeitabständen.

Das System Quotenschwankung beschäftigt sich mit diesen neuen Möglichkeiten, die die Wettbörsen bieten. Allerdings nicht mit der herkömmlichen Form des Tradens, sondern mit dem sogenannten „Pre-Match-Trading", den Quotenschwankungen vor dem eigentlichen Beginn des Wetterereignisses. Kernelement dieses Projekts ist folgende Annahme:
„Die Quote von Favoriten fällt mit zunehmender zeitlicher Nähe zum Spielbeginn überdurchschnittlich oft“.
Aufgrund dieser Annahme lassen sich viele Favoriten-Siege, sei es von Tennis-Spielern, sei es von Fußballteams in europäischen Top-Ligen, frühzeitig „backen“, um diese dann kurz vor Spielbeginn zu einer (hoffentlich) tieferen Quote wieder zu layen.

Natürlich wird nicht jede getippte Favoritenquote auch fallen, aber wie bei allen anderen Systemen auch ist hier Geduld und Disziplin gefragt. Langfristig sollten sich aber folgende Annahmen bestätigen:

1. Die ausgewählten Quoten entwickeln sich in deutlich mehr als 50 Prozent der Fälle in die erwartete Richtung
2. Die möglichen zu verteilenden Gewinne sind deutlich größer als die zu verteilenden Verluste

Die erste Annahme zeigt auf, dass nicht nur Favoritenquoten eine gute Ausgangsposition für dieses System bilden können, sondern durchaus auch Außenseiterquoten. Außerdem geht man gemäß der zweiten Annahme, dass die erwartete fallende Quotenentwicklung deutlich stärker ausfällt als mögliche steigende Entwicklungen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass manche Märkte stabil bleiben, sodass man eventuell ein bis zwei Ticks höher wieder layen muss, bei manchen Märkten aber durchaus ein Vorteil von fünf bis sechs Ticks oder mehr möglich ist ( 2.Annahme ). Hierbei gibt es jedoch auch einige Risikofaktoren, wie z.B. Gerüchte über eine Verletzung eines Tennisspielers oder mehrerer wichtiger Spieler einer Fußballmannschaft. (Mehr dazu unter Punkt -> 4. Risiken)

Ticks: Der Begriff wird häufig am Rentenmarkt verwendet, um bestimmte Abstände zu verdeutlichen. In unserem Projekt bedeutet ein Tick, dass sich die Quote um ein Hundertstel verändert, z.B. von 1,96 auf 1,95 ( -1 Tick ) oder von 2,44 auf 2,46 ( +2 Ticks ).
Multipliziert mit dem Einsatz ergeben diese Ticks dann den Gewinn oder Verlust.
Beispiele:
+5 Ticks mit 1.000 Euro Einsatz: 1000 * 0,05 = +50 Euro
-2 Ticks mit 2.000 Euro Einsatz: 2000 * 0,02 = -40 Euro
Dies gilt allerdings nur, wenn man das Plus oder Minus ausschließlich auf den Favoriten platzieren möchte (Näheres dazu unter Punkt -> 5. Gewinn/Verlust-Verteilung).

Die Sportarten

Zum Pre-Match-Trading geeignete Sportarten sind vor allem Tennis, Fußball und Pferderennen. Bei den anderen Sportarten mangelt es entweder an Liquidität (z.B. Handball – hierauf wetten derzeit einfach zu wenige) oder die Quotenschwankungen fallen zu gering aus (z.B. Basketball).

Vor allem im Tennis sollte man nicht blind auf den Favoriten gehen, da hier viele Faktoren eine Rolle spielen, die eine Quote noch in klare Richtungen bewegen können ( z.B. Belag, Form, Wetter, Verletzungsgerüchte, etc.).

Fußball vs. Tennis – Ein Vergleich

Sowohl Tennis als auch Fußball eignen sich besonders gut für diese Form des Wettens. Jedoch gibt es bei beiden erhebliche Unterschiede hinsichtlich Risiko und Chancen. Beim Tennis stehen die neuen Spielpaarungen meist erst frühestens einen Tag vorher fest, sodass der Zeitraum bis zum jeweiligen Wettereignis deutlich kürzer ist. Beim Fußball lassen sich bei den größeren Ligen dagegen auch schon einige Tage vorher klare Quotentendenzen feststellen. Das Tippen auf bestimmte Tennis-Spieler ist deutlich kurzfristiger und somit riskanter, bietet aber auch deutlich größere Chancen, um bei Quotenstürzen auf Favoriten davon zu profitieren. So fällt auf, dass die Favoriten-Quoten besonders in der letzten Stunde vor Spielbeginn noch mal überdurchschnittlich fallen. Selbst beim Übergang der Spiele in den In-Play-Modus, was meist wenige Minuten vor Spielbeginn geschieht, fallen die Quoten manchmal noch, obwohl das Spiel noch nicht begonnen hat. Auch dies habe ich mir schon häufig zu Nutzen gemacht. Allerdings sollte man hierbei vorsichtig sein und über TV-Bilder verfügen, weil das Spiel sonst eventuell schon beginnt und man zum aktiven Wetter auf dieses Wettereignis wird, und das mit einem sehr hohen Einsatz.

Risiken

Auch dieses System bleibt nicht ohne Risiken. Wie immer, wenn man auf Dauer etwas gewinnen will, gibt es ein gewisses Restrisiko. Als erstes möchte ich den Absturz des Computers nennen, der wie ja jeder weiß jederzeit vorkommen kann. Wenn man die Wette erst fünf Minuten vor Spielbeginn absichern möchte und der PC nun abstürzt, geht man womöglich mit einem hohen Einsatz in ein solches Wettereignis. Dies ist nicht der Sinn dieses Projektes, das zwar hohe Einsätze erfordert, allerdings werden diese ja kurz vor Spielbeginn wieder abgegeben und dann geht man (hoffentlich) mit einem sicheren Gewinn in dieses Wettereignis, ohne jegliches Risiko. Eine genaue Darstellung hierüber folgt in einem detaillierten Beispiel unter Punkt 6.

Ein weiteres Risiko, das für einen konsequenten Spieler eigentlich kein Risiko darstellt, ist der eventuelle Frust über eine Quotensteigerung des Favoriten, sodass man nur mit einem möglichen Verlust in das Wettereignis gehen kann. Auch ich habe mich schon dabei erwischt, dass ich mit dem Gedanken gespielt habe, die Wette kurz In-Play laufen zu lassen, da die Quote ja sicherlich mal kurz wieder auf dieses Niveau fallen wird. Doch auch hier kann man nur wiederholen: Dies ist nicht der Sinn dieses Systems! Also sollte man dies wohl niemals durchführen. Als Risiko sollte es vorher aber trotzdem beachtet werden.

Ein weiteres Risiko ist die bereits weiter oben genannte Verletzung eines Tennisspielers. Die bloße Verletzung des Spielers stellt noch nicht das große Risiko dar. Falls der Spieler nicht antritt oder im ersten Satz aufgibt, wird die Wette ja ohnehin storniert. Kommen nun aber Gerüchte über eine solche Verletzung auf, können die Quoten eines Favoriten schnell in ungeahnte Höhen steigen. Jetzt braucht dieser nur noch anzutreten und schon muss man eventuell mit hohen Verlusten am Ende wieder Layen. Hierbei wird auch deutlich, dass das vorher genannte Risiko des Frustes nicht aus der Luft gegriffen ist.

Gewinn-/Verlustverteilung (Beispielrechnungen Fußball)


Beispiel 1: Chelsea London – Tottenham Hotspurs
Quote auf Chelsea-Heimsieg am Dienstag: 1,46
>> Einsatz: 1.000 Euro
Quote auf Chelsea-Heimsieg kurz vor Spielbeginn: 1,39

Nun gibt es 3 Möglichkeiten den Gewinn zu verteilen:
1. Man „layt“ den gesamten Betrag auf Chelsea wieder -> +70 Euro bei Chelsea-Sieg
2. Man „layt“ nur so viel, dass man bei Chelsea ohne Verlust bleibt -> +0 bei Chelsea-Sieg, aber + 179,49 Euro bei unentschieden oder Tottenham-Sieg
3. Man „layt“ genau so viel, dass der mögliche Gewinn bei allen Ausgängen gleich ist -> +50,36 Euro bei allen Wettausgängen
Wie der Gewinn verteilt wird, bleibt jedem selbst überlassen. Diesen Teil des Projekts kann man als die Wettkomponente ansehen. Kurz vor Spielbeginn entscheidet man selbst, wie man den möglichen Gewinn (bzw. Verlust) verteilt.
An und für sich sollte man davon ausgehen, dass alle Systeme langfristig ungefähr den gleichen Gewinn bringen, geht man von fairen Quoten aus.

Ziel

Ein konkretes Ziel, mit wie viel Prozent sich das Konto innerhalb eines Jahres entwickeln soll, lässt sich nur schwer angeben. Dies hängt vom Startbetrag ab, den man wählt. So sollte ein Startkonto mit bis zu 2.000 Euro innerhalb eines Jahres zu verdoppeln sein. Startet man mit höheren Ausgangsbeträgen zwischen 5.000 und 10.000 Euro, so lässt sich dieser natürlich nicht im gleichen Tempo verdoppeln, weil
1. der komplette Betrag nicht immer bei der Wettbörse angenommen werden kann (zu wenig Liquidität, d.h. zu wenige Menschen wetten zu einer Quote)
2. der komplette Betrag aber auch gar nicht angenommen werden soll
Dies bedeutet, dass man eine 10.000 Euro-Startbank auf keinen Fall komplett auf ein Spiel setzen sollte. Vielmehr kann man eine solch große Startsumme nutzen, um mehrere Spiele gleichzeitig anzugehen. Dies ist vor allem in frühen Runden von Tennis-Turnieren oder stark frequentierten Fußball-Wochenenden sinnvoll.