Eines der wichtigsten Elemente des erfolgreichen Sportwetters ist das Bilden von Estimations.
Unter Estimations versteht man die prozentuale Einschätzung oder Vorhersage über das Eintreten eines bestimmten Ereignisses. Jeder von uns erstellt Estimations, die sowohl auf objektiv nachprüfbaren Tatsachen als auch intuitiv auf eigenen Erfahrungen und Meinungen anderer beruhen.
Als Beispiel ist hier eine prozentuale Verteilung verschiedener Kriterien aufgeführt, die ein erfahrener Wetter für eine Liga aufgestellt hat:
20% Langjährige Verteilung von Heimsieg, Unentschieden und Auswärtssieg einer Liga, wobei das laufende Jahr deutlich höher gewichtet wird als die vorherigen Saisons
10% Bilanzen der beiden Teams über die letzten Saisons gerechnet. Insgesamt gehe ich von vier Saisons aus, wobei das Verhältnis der Gewichtung bei 50:30:12:8 liegt
10% Je 5% für die jeweilige home- und away-Bilanzen der beiden Teams
5% H2H (= „Head-to-head“), was den Direktvergleich zweier Teams oder Spieler so wie die Kompatibilität der beiden Spielsysteme der jeweiligen Teams zeigt. Auch hier gewichtet nach Saison.
5% H2H @ home
20% Form der beiden Teams, wobei Siege auswärts mehr zählen und solche gegen stärkere natürlich auch. Eventuell müssen gewisse Resultate je nach Leistung hinsichtlich ihrer Gewichtung revidiert werden. Demzufolge ist nicht nur die Kenntnis der Resultate wichtig, entscheidender ist wie sie zu Stande kamen.
10% Personelles, d.h. Ausfälle, unmotivierte Spieler, Spieler mit Handycap, schwach besetzte Bank etc. Je nach Umstand und Tragweite kann sich der Einfluss auf die Estimations bei mir auf bis zu 20% erhöhen.
10% Motivation, wobei insbesondere gegen Schluss der Saison dieser Parameter z.T. deutlich stärker gewichtet werden muss, ohne gleich in den Bereich der Motivationswetten abzudriften
10% Besonderheiten wie Platzverhältnisse, Trainerwechsel, etc. Hier gibt es inhaltliche Überschneidungen zu den beiden oben genannten Punkten.
Aus dieser Estimationsbuilding sollten sich dann die Valuequoten bestimmen lassen. Wetten sollte man aber vor allem bei deutlichen Differenzen tätigen und nicht bei Unterschieden in der zweiten Nachkommastelle. Auf diese Weise kann sich nun jeder seine eigenen Estimations für jede beliebige Sportart aufbauen. Wichtig ist, dass man sich an die nötige Fokussierung hält.
