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Value Quoten nutzen

Value-Betting

Jeder Buchmacher, der Wetten offeriert, bestimmt zunächst einmal die Wahrscheinlichkeit für den Ausgang eines bestimmten sportlichen Ereignisses (z.B. Fußballspiel). Je unwahrscheinlicher der Eintritt des jeweiligen Ergebnisses in den Augen des Buchmachers ist, desto höher ist die entsprechende Quote. Wird durch den Buchmacher eine Wahrscheinlichkeit unterschätzt, werden folglich zu hohe Quoten angeboten. Dies führt wiederum dazu, dass die Wettnehmer mit vorteilhaften Quoten Wetten abschließen können.

Wie funktioniert die Quotenberechnung durch den Buchmacher?


Der Buchmacher berechnet die unterschiedlichen Quoten für die jeweils möglichen Endergebnisse (Heimsieg, Unentschieden, Auswärtssieg). Trotz gründlicher Recherchearbeit (Aufstellung von Statistiken, Vergleichen, Previews, etc.) bleibt eine subjektive Komponente bestehen. Die Berechnung von Wettquoten durch den Buchmacher ist somit nichts anderes als eine Art Wahrscheinlichkeitsrechnung und eine gewisse Portion Risikomanagement.

Da die Einzelwette die einfachste Art der Sportwette ist, wollen wir die Vorgehensweise des Buchmachers anhand einer Bundesligapartie zwischen Hertha BSC Berlin und dem VFL Bochum verdeutlichen:

Wenn nun aus Sicht des Buchmachers ein Auswärtssieg oder Unentschieden für den VFL Bochum kaum zu realisieren ist, so erhält dieses Ereignis (Auswärtssieg VFL Bochum / Unentschieden) einen niedrigen prozentualen Wert. Im Gegenzug erhält die andere Wahrscheinlichkeit (Heimsieg Hertha BSC) einen hohen prozentualen Wert.

Liegt dieser beispielsweise bei 80%, dann ergibt sich für das Berechnen der Wettquoten durch das Wettbüro folgende Rechnung: (100/80%) = 1,25.

Die Wettquote auf einen Berliner Heimsieg beträgt also 1,25. Davon ist jedoch noch die so genannte Marge (ca. 10%) abzuziehen. Folglich ergibt sich eine Quote von 1,125.

Hertha BSC – VFL Bochum
Quoten: 1 (1,125)

Einschätzung der Wahrscheinlichkeit durch den Wettnehmer:

Nun gibt der Wettnehmer für sich eine Einschätzung der Wahrscheinlichkeiten ab. Hierzu bedarf es in erster Linie gut erstellter Previews (u. a.: Tabellenvergleich: aktuelle Platzierung, Punktestand, geschossene / kassierte Tore, Heimbilanz, Auswärtsbilanz, Gesamtbilanz, verletzungsbedingte Ausfälle, Doppelbelastung durch UEFA-CUP, Champions League, DFB-Pokal, Nationalmannschaft etc.). Liegt nun z.B. die Einschätzung der Wahrscheinlichkeit für einen Heimsieg von Hertha BSC über der des Buchmachers, hat man für sich eine Value-Bet entdeckt.

Bedeutung einer Value-Bet:

Unter einer Value-Bet versteht man also eine Wette, bei der die Wahrscheinlichkeit eines bestimmten Ergebnisses (Heimsieg, Unentschieden, Auswärtssieg) vom Buchmacher unterschätzt wird. Die vom Wettanbieter offerierte Wettquote ist folglich zu hoch und liegt über der Wahrscheinlichkeit des Spielergebnisses. Die Höhe der Quote spielt hingegen keine Rolle. So kann beispielsweise eine Quote von 1,25 value sein, eine Quote von 8,00 hingegen nicht.

Wie findet man für sich eine Value-Bet / Wie erstellt man eine Value-Bet?

Value-Bets ergeben sich aus der erstellten Wettquote des Buchmachers und der Wahrscheinlichkeit des Ergebnisses. So wird beim Value-Betting ausschließlich auf solche Quoten gesetzt, die gemessen an der Wahrscheinlichkeit des Ergebnisses zu hoch sind.

Formel zur Erstellung einer Value-Bet:

Value (=Wert) = (Quote *Wahrscheinlichkeit in % / 100) > 1

Beispiel: Der Wettnehmer geht aus oben genannten Gründen (Analyse etc.) davon aus, dass Hertha BSC mit einer Wahrscheinlichkeit von 90% das Spiel gegen den VFL Bochum gewinnen wird.
Nun muss zur Berechnung einer Value-Bet die offerierte Quote des Buchmachers (1,125, siehe oben) lediglich mit der erwarteten Wahrscheinlichkeit (90%) des Wettnehmers multipliziert und anschließend durch 100 geteilt werden.

Sofern der Value einen Wert über 1 aufweist, handelt es sich um eine Value-Bet. Diese Wette wäre es also wert, gespielt zu werden.

Hertha BSC – VFL Bochum / Wahrscheinlichkeiten aus Sicht des Wettnehmers:

90% / 5% / 5 % -> (1,125 * 90% / 100) = 1,0125 > 1

Beachte:

Zwar handelt es sich beim Value-Betting nicht um ein Patentrezept für sichere und dauerhafte Wettgewinne, da auch ein Value-Bet auf der persönlichen und somit subjektiven Wahrscheinlichkeitseinschätzung des Wettnehmers beruht. Jedoch kann man die subjektive Komponente (Einschätzung der Wahrscheinlichkeiten) durch eine gute Analyse und Arbeit mit Statistiken weitestgehend minimieren. Auf diese Weise gelingt es, wichtige Aspekte in die Wahrscheinlichkeit mit einfließen zu lassen.

Ratschlag:

Um Value-Bets zu ermitteln, kann ein Quotenvergleich der verschiedenen Buchmacher äußerst hilfreich sein. Findet man bei einem Wettbüro eine Quote für ein bestimmtes Ergebnis, die verglichen mit anderen Wettanbietern deutlich höher ist, so spricht vieles dafür, dass es sich um eine Value-Bet handelt.

Insidertipp:

Mit kleinen Einsätzen längere Zeit ausschließlich Value-Bets spielen. Schon nach geraumer Zeit wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine konstante Gewinnentwicklung zu beobachten sein.

Fazit:

Wenn Sie durch profunde Kenntnisse (Analyse, Previews, Statistiken) in Ihren Einschätzungen der Wahrscheinlichkeiten gut sind, dann werden sich durch Value-Bets häufiger Gewinne einstellen als die in den Quoten des Wettanbieters gezeigten Möglichkeiten es erscheinen lassen.