US-Sport: Wieso man bei seiner Wettauswahl eher mutig sein sollte

Es gibt im US-Sport eine Aussage, über die ein interessierter Sportwetter immer wieder stolpern wird: „Spread doesn’t matter.“

Was auf den ersten Blick zunächst einmal naiv wirkt, hat sich in der Praxis abgesehen von der NHL als effizient erwiesen. Tatsächlich covern die Favoriten bei einem Sieg auch in einem so hohen Maß, dass von Moneylinewetten auf den Favoriten abgesehen werden sollte. Bei den Dogs hingegen lohnt sich eine Wette auf den Spread kaum – stattdessen sollte man hier direkt die Moneyline anspielen. Eine theoretische Begründung gibt es hierfür kaum. Eventuell covert der Dog in der Regel nur, wenn er gut mithalten kann und dann erhält er dadurch so einen Push, dass er direkt siegt. Eventuell schreiben sich die Underdogs auch ab, wenn der Favorit früh führt und dadurch covern die Favos anschließend. Wie gesagt – eine wirkliche Begründung dafür gibt es nicht.

Aber die Statistik spricht Bände:

In der NBA haben die Favoriten in den Seasons 2005-2010 5.382 von 7.697 Spiele gewonnen, also knapp 70%. Von diesen Spielen wiederum haben sie 3.802 Fällen gecovert – das bedeutet, wenn der Favorit gesiegt hat, dann hat er auch zu 70,6 % gecovert. Auf der anderen Seite der Underdog: 3.739 Mal gecovert, 2.315 Mal gewonnen – also in 62% der Fälle, in dem sie ATS siegen konnten.

Ähnlich sieht es in der NFL aus: In den vergangenen fünf Jahren haben die Favoriten in der Profifootball-Liga 68,2% ihrer Spiele in der Moneyline gewonnen. Und während dieser Siege haben sie auch in 72% aller Fälle gecovert, eine Zahl die sich sehen lassen kann. Auf der anderen Seite wiederum haben die Dogs, wenn sie gecovert haben auch zu 65,4% gewonnen.

Zum Schluss noch ein kurzer Blick auf die MLB: Die Favoriten die siegen, tun dies zu überragenden 72,4 % mit mehr als einem Run und covern daher – selbst in einem Moneyline-Sport kann sich also eine ATS-Wette lohnen. Bei den Dogs hingegen siegen in 77,3% aller Fälle, wenn sie auch die Runline (+1.5) covern würden. Wenn man sich die Quotenunterschiede anschaut, wird hier besonders deutlich, dass eine Spreadwette auf MLB-Dogs sich nicht lohnt.

Es lässt sich also festhalten: Es lohnt nur sehr selten, die Favoriten in der ML und die Dogs ATS anzuspielen. Zumindest bei den oben genannten Sportarten. In der NHL hingegen sieht es etwas anders aus: Die Favoriten covern nur in 54,5 % ihrer Siege auch, die Dogs siege in in 61,7% aller Fälle in denen sie covern. Eventuell könnte es sich hier lohnen, einfach die RT statt die Puckline anzuspielen, aber dies muss ich noch überprüfen.

Bis dahin gilt: Man kommt nicht drum herum, sorgfältig analysieren und zu handicappen. Aber wenn man sich für eine Wette entschieden hat, sollte man ruhig mutig sein, wenn es um Moneyline oder den Spread geht.

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