MLB-Baseball: Für Sportwetter wichtige Kennzahlen zur Analyse der Starting Pitcher

Vor einer Woche habe ich bereits etwas zur Unzuverlässigkeit der ERA geschrieben und dabei die xERA als Alternative für erfolgreiches Wetten vorgestellt. Aber auch diese Statistik ist noch sehr allgemein und aggregiert viele Daten – was nicht für jede Strategie und jede Analyse von Vorteil sein muss. Jeder Sportwetter weiss: Je nach Art der gegnerischen Offensive kann eine Art zu pitchen stärker sein als die andere – und das lässt sich an den zuvor genannten Kennzahlen nur sehr bedingt ablesen. Keine gute Grundlage für eine Wette. Daher hier nun einige Alternativen, die zwar immer nur Teilbereiche abbilden, aber genau so einfach zu interpretieren sind wie die ERA – und weitaus leichter zu berechnen.

Dominance (DOM):

Die Dominance beschreibt, wie stark ein Pitcher ein Spiel alleine entscheiden und somit dominieren kann. Die sauberste Art eines Outs ist für mich immer ein Strikeout. Wenn der Ball nicht getroffen wird, besteht nicht die Gefahr eines Homeruns, Errors, Sacrifice Fly, etc. Alle diese Möglichkeiten werden ausgeschaltet, der Batter ist Out und dabei bestand nie Gefahr für die eigene Defensive. Rund 65-70% der legal geschlagenen Groundballs führen auch zu einem Basehit – auch das passiert bei einem Strikeout auf keinen Fall.

Die Formel für die DOM ist wirklich einfach: Strikouts / Innings Pitched * 9.

Der Durchschnittspitcher bewegt sich zwischen Werten von 5.5 und 7.5 Strikeouts pro neun Innings. Besonders starke Pitcher liegen bei Werten von über 8.00, besonders schwache Unter 5.00. Auf diese beiden Grenzen sollte man achten: Wenn ein Pitcher sie unterschreitet, ist eine Wette meist keine gute Idee, wenn er aber darüber liegt, ist das Team auf jeden Fall einen zweiten Blick wert.

Control Rate (CTL):

Es gibt wohl kaum etwas ärgerlicheres als einen 0-2 oder 1-2 Count, der dann noch zu einem Walk führt. Und doch sieht man es immer wieder, das Pitcher es nicht schaffen, den Ball über die Plate zu werfen. Eine scheinbar grundlegende Fähigkeit, die aber seltener wirklich beherrscht wird, als man vermuten würde. Diese Fähigkeit der Ballkontrolle wird durch die Controll Rate wieder gegeben. Sie drückt aus, wie viele Walks der Pitcher pro neun Innings zulässt und berechnet sich wie folgt: Walks Allowed/ Innings Pitched *9.

Als Benchmark hat sich ein Wert von 2.7 bewährt, Pitcher die mehr Spieler walken, sollten einen guten Grund dazu haben. Beispielsweise eine sehr gute Dominance, so dass sie auch mit drei Loaded Bases sicher wissen, den Spieler vor sich aus dem Game nehmen zu können.

Homerun Rate (HRR):

Eine der wichtigsten Kennzahlen für mich, wenn es um Totals geht oder zwei starke Offensivteams aufeinander treffen. Jeder Pitcher, der mehr als einen Homerun pro neun Innings zulässt ist mit größter Vorsicht zu genießen. Tatsächlich ist dieser Wert für mich in engen Spielen oder wenn es um Topmannschaften geht ein KO-Kriterium. Gegen die AL East-Teams, Cincinnati oder Texas kann man es sich nicht leisten, den Ball aus dem Stadion schlagen zu lassen. Wer viele Homeruns zulässt, kann dies kaum durch andere gute Werte ausgleichen. Denn ein Hit, ein Walk, eine Stolen Base, all das lässt sich „reparieren“ indem man den nächsten Batter ausschaltet. Bei einem Homerun geht dies nicht – und im Worst Case hat der Gegner vier Runs mehr auf dem Konto.

Die Formel: Homeruns Allowed / Innings Pitched *9.

Achtet auf Pitcher, die kaum Homeruns zulassen – diese bringen in der Regel gutes Geld, selbst wenn sie in einem relativ schwachen Team spielen.

 

Die HRR ist besonders insbesondere in Kombination mit der WHIP interessant. Dies sind einfach die Walks und die Hits zusammengenommen und durch die Innings addiert. Wenn ein Pitcher seine Bases immer voller Runner hat, dann ist ein Homerun doppelt tödlich.

 

Sicherlich gibt es noch eine Menge weiterer Statistiken, um die Stärke eines Pitchers einzuschätzen, am prominentesten unter Sportwettern sind hier wohl die Command Rate und die Ground Ball/Fly Ball-Ratio. Die erstgenannte Kennzahl hat für mich aber große Schwächen und die zweitgenannte hat meiner Ansicht nur unter Berücksichtigung der Ballpark-Layouts Sinn.

Die drei oben genannten Statistiken sind zusammen mit der xERA meine persönlichen Favoriten und diejenigen, die ich für meine Analysen verwende.

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