Das Duell zwischen dem Kroaten und dem Argentinier zählt zu den interessantesten Spielen in der dritten Runde. Juan Martin del Potro geht zwar zurecht als Favorit in dieses Duell, doch sein Potential wird bei den French Open etwas überschätzt.
Der „Turm von Tandil“ hatte in den ersten beiden Runden bereits große Probleme mit seinen Gegnern. In der ersten Runde bezwang er den gefährlichen Sandplatzmann Albert Montanes nach durchwachsenem Start zwar am Ende dann doch noch halbwegs souverän in vier Sätzen. Gegen Edouard Roger-Vasselin, der nun wahrlich kein starker Spieler ist auf der ATP-Tour, hatte er dann aber noch größere Probleme. Er verlor den ersten Satz und sah sich auch im zweiten Durchgang am Rande einer Niederlage. Warum? Der Argentinier hat körperliche Probleme. Eine Knieverletzung behindert ihn vor allem beim Aufschlag und bei seinen druckvollen Grundlinienbällen. Das sprach er auch selbst offen an nach seiner Partie gegen Roger-Vasselin.
Für die ersten beiden Gegner hat das noch gereicht, aber der heutige Gegner ist mit Marin Cilic ein routinierter Spieler, der zwar vor allem auf Hardcourts gutes Tennis spielt, aber auch auf schnelleren Sandbelägen, wie hier in Paris. In den ersten beiden Runden verlor der Kroate keinen einzigen Satz, vor allem in der zweiten Runde überzeugte er beim glatten 7:6, 6:2, 6:3 gegen Juan Carlos Ferrero. Mit dem Kroaten ist also in diesem Jahr zu rechnen. Einziges Problem: Der direkte Vergleich mit del Potro: 2:6 liegt er hier hinten, alle drei Partien in diesem Jahr verlor er relativ glatt, zwei davon auf Sand. Im Davis Cup hatte er beim 1:6, 2:6, 1:6 nicht den Hauch einer Chance. Und auch beim Masters in Madrid unterlag er glatt mit 2:6 und 4:6.
Auch wenn dieser Fakt stark gegen Cilic spricht, ich glaube, dass er hier auch eine Chance ist. Denn genau das ist der Grund, warum die Quote für Cilic noch besser ist als erwartet und für mich auch zu hoch. Denn wenn man selbst körperliche Probleme hat und vielleicht auch ein wenig müde ist (so wirkte del Potro teilweise in den ersten beiden Runden), dann hilft auch der direkte Vergleich erst einmal wenig.
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