Martin Kaymer nicht mehr zu stoppen

Unglaublich aber wahr – der Siegeszug des Martin Kaymer geht weiter. Nach der PGA Championship im August und der KML Open im September konnte er gestern bei der Alfred Dunhill Links Championship sein drittes Einzelzählspiel-Event hintereinander gewinnen. Ganz nebenbei war er zwischendurch noch mit dem europäischen Ryder Cup Team gegen die Amerikaner erfolgreich, was eine unglaubliche Siegesserie von vier Turnieren am Stück bedeutet.

Dieses Ereignis schaffte zuletzt Tiger Woods vor vier Jahren, als er noch in seiner Blütezeit war. Woods konnte trotz Turnierpause den Spitzenplatz in der Weltrangliste behalten, den Lee Westwood ihm mit einem Finish unter den besten zwei hätte abknüpfen können.

Kaymer verbessert sich durch seinen Sieg auf Rang vier der Welt, was seine bislang höchste Platzierung ist. Auch im Race to Dubai macht Kaymer einen großen Schritt nach vorne. Dank der 580.000 Euro Siegprämie konnte er seinen Vorsprung gegenüber Graeme McDowell auf nunmehr knapp eine Million Euro ausbauen.

Er ist also nicht mehr weit davon entfernt, gleich alle drei Ziele, die er sich für seine Golfkarriere gesetzt hat, in einem einzigen Jahr zu erreichen. Nämlich ein Major zu gewinnen, beim Ryder Cup mitzuspielen und einmal bester Profi Europas zu werden.

Ende November nach der Dubai World Championship wissen wir, ob Kaymer auch diesen großen Schritt schafft und die ohnehin schon gelungene Saison mit bislang vier Einzelturniersiegen und dem Ryder Cup Sieg abzurunden.

Bei der Alfred Dunhill Links Championship startete Kaymer von Anfang an gut und war das ganze Turnier über unter den Top10 zu finden. Er startete die Finalrunde mit zwei Schlägen Rückstand auf John Parry, der seinerseits in der Woche zuvor seinen ersten Turniersieg feierte. Der Nachteil Kaymer’s war, dass er nicht mit Parry in der letzten Gruppe spielen durfte, sondern im Flight vorher mit Danny Willett ran musste, der sich am Ende als sein ärgster Konkurrent entwickelte. Bereits nach einem Loch holte Kaymer mit einem Birdie gegenüber einem Bogey den Rückstand von zwei Schlägen auf und ging selbst in die alleinige Führung. Nach einem Bogey und einem Birdie Parry’s drehte sich das Blatt wieder, doch Kaymer blieb dran. Nachdem Willett an der 14 ein Eagle spielte und Kaymer mit dem Birdie nachsetzte, während Parry das gleiche Loch mit einem Doppelbogey beendete, kristallisierte sich ein Zweikampf der beiden Flightpartner auf den letzten drei Löchern heraus. Nach jeweils einem Par auf der 16 gelang Kaymer an der 17, dem „Road Hole“, ein überraschendes und gleichzeitig geniales Birdie, während Willett dieses nur ganz knapp verpasste. Kaymer ging mit zwei Schlägen Vorsprung auf die 18, wo er seinen Ball mitten auf einen asphaltierten Weg schlug, von dem aus er den zweiten Schlag ausführen musste. Statt den Ball sicher auf das Grün zu legen, schaffte es der Deutsche sich eine weitere Birdiemöglichkeit zu erarbeiten, die er letzten Endes auch nutzte, um das Turnier mit 17 unter Par und drei Schlägen Vorsprung zu gewinnen.

Langfristig wird es natürlich das Zeil sein, die Nummer eins der Welt zu werden und Tiger Woods oder wer auch immer dort oben steht zu verdrängen. In der nächsten Woche in Portugal wird das Ausnahmetalent vorerst pausieren, um dann spätestens in Valderrama in zwei Wochen wieder ins das Turniergeschehen einzugreifen und eventuell seinen Siegeszug fortzusetzen.

Dieser Beitrag wurde unter Golf veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar