Australian Open live: Sabine Lisicki – Maria Sharapova

Kann Sabine Lisicki heute die Überraschung schaffen? Quelle: Wettzentrale

Sabine Lisicki ist die letzte verbliebene Deutsche im Hauptfeld der Australian Open. Morgen früh trifft sie in der australischen Night Session (ab 09.30 Uhr deutscher Zeit) auf Maria Sharapova. Es war bereits in den ersten drei Runden ein Auf und Ab für Lisicki. In der Neuauflage des Wimbledon-Halbfinals steht die Berlinerin aber vor einer richtig schweren Aufgabe, denn Maria Sharapova ist so gut in Form wie lange nicht.

Das kann man vor allem am Aufschlag der Russin festmachen. In der Partie gegen Angelique Kerber setzte sie zu Beginn elf Mal in Folge den ersten Aufschlag ins Feld – und der kommt druckvoll und präzise und ist nur schwer zu returnieren. In der gesamten Partie servierte sie nur einen einzigen Doppelfehler – für Maria sind das paradiesische Zustände. Von der Grundlinie agierte sie gewohnt druckvoll, aber das war sowieso nie das Problem. Fast alles hängt irgendwie mit dem Aufschlag zusammen, denn der gibt ihr Rhythmus und freie Punkte. Im Tennisjahr 2011 musste sie in vielen Spielen ständig breaken, um eine Chance zu haben, jetzt kann sie mit der Basis Aufschlagspiel auch ganz anders an die Returnspiele herangehen. Für mich spielt die Russin so gut wie lange nicht. Und ich bin da nicht der einzige. Drei Spiele sind aber natürlich viel zu wenig, um bereits von einer Topfavoritin Sharapova sprechen zu können. Aber es zeigt schon, wie schwer die Aufgabe wird für Lisicki, die in den beiden bisherigen Partien (Wimbledon 2011, Miami 2011) gerade einmal neun Spiele gewinnen konnte (4:6, 3:6, 2:6, 0:6). Autsch.

Die Deutsche hatte in ihren ersten drei Spielen einige Formtiefs zu überstehen. In der ersten Runde lag sie gegen Stefanie Voegele bereits mit Break hinten im dritten Satz und hatte mit der Hitze zu kämpfen. Am Ende hatte sie einen Tick mehr zuzusetzen als ihre Gegnerin, zog kampfbetont in die zweite Runde ein. Da spielte sie dann wie zu ihren besten Zeiten im Sommer 2011: guter Aufschlag, druckvolle Grundschläge, alles passte beim 6:1, 6:2-Sieg gegen Shahar Peer in 53 Minuten. „Die Nächste, bitte!“, konnte man denken. In der dritten Runde gegen Svetlana Kuznetsova lief dann aber wieder 1 1/2 Sätze lang gar nichts zusammen. Doch als die Sonne rauskam in Melbourne, da wurde auch Lisicki besser. „Well, they don’t call her sunshine for nothing„, sagte Pam Shriver dazu. Es war aber wirklich beeindruckend wie Lisicki sich nach und nach von den vermeidbaren Fehlern befreien konnte, und am Schluss richtig gutes Tennis zeigte. Normalerweise ist der Weg vieler Spielerinnen andersrum, irgendwann krabbeln die Fehler ins Spiel, sie werden unsicher, und der Teufelskreis beginnt. Bei Lisicki war es heute das genaue Gegenteil: mit jedem guten Aufschlag, mit jedem Winner, wurde sie sicherer – und so konnte sie eine routinierte Spielerin wie Kuznetsova am Ende doch noch bezwingen.

Gegen Sharapova wird aber leider vieles auch auf ihre Defensivarbeit ankommen, denn eine bedingungslose Grundlinien-Aggressorin wie Sharapova kann man nicht nur über die eigene Offensive besiegen. Zudem ist Sharapova zumeist die, die im Duell zweier offensivstarker Spielerinnen als erstes Druck erzeugen kann. Genau das ist aber die große Schwäche von Lisicki und erklärt, warum sie in den beiden bisherigen Spielen so chancenlos war. Hoffnung gibt es aber trotzdem: Sharapovas Aufschlag ist und bleibt ein wackliges Konstrukt, Lisicki bewies in diesem Turnier mentale Fähigkeiten, die sie so bislang nicht allzu oft zeigte: sich selbst aus einem Loch ziehen. Sie hat in dieser Partie nichts zu verlieren.

Liveticker:

Bei der Wettzentrale kann man das Spiel im Live Ticker verfolgen. Oder sich im Forum über Wettipps austauschen.

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